






An diesem Morgen wird es nun “ernst”. Heute geht es los…hinaus in die Welt. Bevor wir aber starten können, müssen noch einige Formalitäten geklärt werden. Wir entschließen uns, das Auto auf dem Zeltplatz stehen zu lassen und zahlen im Voraus bis Samstag (pro Tag 4 €) den Parkplatz.
Dann wird es spannend, denn zum ersten Mal muß wirklich ALLES an Gepäck mit. Hierfür haben wir die Möglichkeit, die Sachen im und, dank guter Vorbereitung und zahlreichen Basteleinsätzen von Christian, auch am bzw. auf dem Boot zu verstauen. Trotzdem eine kleine Herausforderung für uns, denn wir müssen ja hinterher auch noch ins Faltboot passen . Aber nach ein bisschen rucken hier und ein wenig rutschen da ist tatsächlich alles im Boot und wir schließlich auch. Wow, kaum zu glauben.
So paddeln wir also los. Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl morgens noch nicht zu wissen, ob wir die geplante Strecke schaffen und wo wir wohl am Abend übernachten werden. Aber es gefällt uns.
Nachdem wir die ersten Kilometer hinter uns haben, wird es etwas ruhiger auf dem Wasser. Nur ein Kanu mit einem Pärchen treffen wir hin und wieder auf der Strecke.
Wir kommen gut voran und kaum bemerken wir, dass es bereits Mittag ist und uns der Hunger quält. Kein Wunder bei so viel sportlicher Aktivität, da muss dann auch regelmäßig was gefuttert werden. Wir ziehen gleich am ersten Tag alle Register und suchen uns einen prima Mittagsrastplatz an einer Naturbadestelle kurz vor Lübben. Wir machen unser Paddelboot fest, ignorieren eine nackige Sonnenanbeterin und hoffen, dass sie uns genauso behandelt Auf einem kleinen Stückchen Wiese direkt am Wasser breiten wir unsere Decke aus und nachdem ich nach minutenlangem Suchen endlich den richtigen Paddelsack mit den Nahrungsmitteln gefunden habe, brauche ich erneut eine gefühlte Stunde, um den Sack mit dem Gasbrenner zu finden. Es wäre ja auch viel zu einfach gewesen, alles systematisch in einen Sack zu stecken. So ist ja viel lustiger…
Schließlich kredenze ich uns ein Süppchen aus eigens getrocknetem Gemüse und wir werden satt. Als wir wieder alles verstaut haben und gut erholt unseren Weg weiter voran paddeln können, fallen uns “Millionen” springende Fische auf, die sich quasi fast aufdrängen, von uns per Pfanne direkt aus dem Wasser fangen zu lassen, um als königliches Abendessen bei uns verweilen zu dürfen. Aber wir lassen sie springen und erfreuen uns auch so an ihnen.
Dann erreichen wir Lübben…zumindest fast, denn wir sind schneller, als ich unsere Wasserwanderkarte lesen kann und so VERlese ich mich glatt ein bisschen. Als ich meinen Fehler bemerke, ist es allerdings schon zu spät, denn ein ältere Mitbürger bekommt vom Ufer aus mit, dass wir uns ob des weitern Streckenverlaufes etwas uneinig sind und will helfen. Er rät uns, eine naheliegende Schleuse zu benutzen, dann kämen wir weiter in Richtung Berlin. Ok, wenn Oppa das sagt, wird es wohl stimmen. Also schlagen wir die von ihm vorgeschlagene Route ein und können schon von weitem die kleine Schleuse am Ortsrand von Lübben erkennen. Dort angekommen treffen wir auf einen freundlichen Schleusenwärter, der, zusammen mit ein paar Schaulustigen, die Schleusung vornimmt. Wir passieren die Schleuse und überlegen, ob der Opa von vor der Schleuse einen Deal mit dem Schleusenwärter vereinbart hat, der besagt, dass er alle “verirrten” Paddler zu ihm schickt, damit die Ahnungslosen auch mit Sicherheit nichts, so gar nichts von Lübben sehen. So kam es uns zumindest vor, auch wenn die Strecke sehr schön ist, wir aber auch nichts dagegen gehabt hätten, wenigstens einen kleinen Blick in das Stätdchen werfen zu können. Naja, dann eben beim nächsten Mal
Nach weiteren gut 1 1/2 Stunden Popo platt sitzen im Boot, muß wieder etwas Bewegung für die Beine her. So steuern wir den Wasserwanderrastplatz Hartmannsdorf an. Nach ein wenig Auslauf stellen wir fest, dass es uns hier eigentlich sehr gut gefällt und wir überlegen sogar, die Nacht direkt hier zu verbringen. Nach ein bisschen hin und her entscheiden wir uns jedoch dagegen und springen nach der Pause wieder zurück in den Kahn.
Weit ist es nun nicht mehr zum heutigen Tagesziel und nach ein paar Kilometern auf der wirklich gemütlich zu paddelnden Spree erreichen wir den verlassen wirkenden Zeltplatz Petkamsberg. Kein Mensch und kein Zelt weit und breit, aber dank unsere ausgiebigen Recherche im Vorfeld wissen wir, dass wir uns direkt im Gasthaus anmelden müssen. Dort treffen wir auch auf eine nette Dame, die uns freie Platzwahl für unsere Zelt gewährt, 6 € pro Nase + 10 € Kaution für den Toilettenschlüssel abknöpft und uns erklärt, dass das Duschen umsonst ist. Wir zahlen brav und erfahren ausserdem, dass wir noch die Möglichkeit haben bis 19 Uhr eine warme Mahlzeit einzunehmen. Wie wollen aber unsere vorräte etwas dezimieren, damit alles noch besser ins Boot paßt und so machen wir uns ersteinmal daran, unser Nachtlager aufzubauen und einzurichten. Ruhig ist es hier und so ein Zeltplatz alleine nutzen zu können hat ja auch was…denken wir gerade noch, als wir aus dem Gasthaus wieder ins Freie treten und unsere “Freunde” aus dem Paddelboot sehen, die uns den ganzen Tag schon immer mal wieder begengnet waren. Naja, dann kam noch ein Pärchen, auch ihnen waren wir heute schon begegnet und 2 Radelmädels sollten dann die illustre Runde vervollständigen.
Wir haben natürlich den besten Zeltplatz direkt am Wasser gewählt und als alles steht, stellen wir unseren Rolltisch auf dem Steg auf und kochen uns Nudeln mit Tomatensauce. Dazu genießen wir ein flußgekültes Bier aus der PET-Flasche. Derweil legt ein Ausflugskahn mit einer Hand voll Rentern an, die allerdings, wie wir bei deren Verlassen feststellen müssen, motorisiert sind. So ein Besch…
Es ist herrlich zu sehen, wie der Tag zu Ende geht und wir genießen noch eine ganze Weile die herrliche Natur mit all ihren interessanten Geräuschen am und im Wasser. Doch schließlich verkriechen wir uns dann ins Zelt, wir sind müde von all den Eindrücken und der vielen sportlichen Ertüchtigung des Tages.
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